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Aktuelle Meldungen der WBS SCHULEN.

WBS SCHULEN Dresden vermitteln Geschichte hautnah.


Ein bewegender Besuch in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein.

Im Rahmen unserer Generalistischen Pflegeausbildung haben die Schüler:innen der WBS SCHULEN Dresden die Gedenkstätte der ehemaligen Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein besucht. Dieser Ort ist ein Symbol für eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte: die systematische Ermordung von Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen unter dem Deckmantel der sogenannten „Euthanasie“ im NS-Regime. Zwischen 1940 und 1941 wurden in Pirna-Sonnenstein mehr als 13.000 Menschen ermordet, weil sie nicht dem damaligen „Idealbild“ entsprachen. Der Besuch sollte den Schüler:innen die Geschichte dieser Opfer nahebringen und eine Brücke schlagen zwischen den Werten des Pflegeberufs und dem Respekt vor dem Leben.

 

Für unsere angehenden Pflegekräfte war dieser Tag mehr als ein historischer Ausflug – er war eine eindringliche Erinnerung an die Verantwortung, die wir in unserem Beruf tragen. Die Opfer von Pirna-Sonnenstein erinnern uns daran, wie wertvoll jedes Menschenleben ist und wie wichtig es ist, dass wir Menschen unabhängig von körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen mit Würde und Respekt behandeln.

 

Der Tag begann mit einem eindrucksvollen Vortrag einer Studentin, die die Geschichte der Gedenkstädte und die unfassbaren Ereignisse, die dort stattfanden, schilderte. Unsere Auszubildenden hörten aufmerksam zu und waren sichtlich bewegt von der grausamen Wahrheit, dass Menschenleben in den Augen des Regimes aufgrund von Beeinträchtigungen als „wertlos“ betrachtet wurden. Durch die Führung auf dem Gelände wurde diese Geschichte greifbar und beklemmend real. Die Räume, die schweren Mauern und die Erzählungen der Gedenkstättenmitarbeiter:innen ließen erahnen, was die Opfer – Männer, Frauen und auch sehr viele Kinder – dort durchleiden mussten. Das Wissen, dass an diesem Ort Menschen wie wir, Menschen mit Hoffnungen, Träumen und Lebenswillen, aufgrund ihrer Beeinträchtigungen als „lebensunwert“ erachtet wurden, hinterließ bei vielen unserer Schüler:innen tiefe Betroffenheit.

 

Dieser Ausflug war eingebettet in das Lernfeld „Selbstfürsorge“ – ein zentrales Thema in der Pflegeausbildung, das in Pirna-Sonnenstein eine tiefere Bedeutung bekam. Selbstfürsorge ist mehr als der Umgang mit den alltäglichen Belastungen des Berufs. Es ist das Bewusstsein, die innere Kraft und den Respekt für sich selbst und andere zu bewahren. Die Geschichte von Pirna-Sonnenstein mahnt uns, wie notwendig es ist, die Würde jedes Menschen zu achten, sich auf die eigene Menschlichkeit zu besinnen und sich selbst mit Respekt zu behandeln.

 

Zum Abschluss erhielten die Schüler:innen einen Arbeitsauftrag, der ihre Erfahrungen vertiefte: In kleinen Gruppen gestalteten sie Plakate zur Biografie einiger Opfers. Dabei beschäftigten sie sich intensiv mit den Geschichten der Menschen, die in Pirna-Sonnenstein ihr Leben verloren. Sie beschrieben das Krankheitsbild des jeweiligen Opfers, versuchten nachzuvollziehen, warum diese Person aus Sicht der damaligen Ideologie zur Tötung bestimmt wurde, und dokumentierten das kurze, oft tragische Leben dieser Menschen.

 

Diese kreative Auseinandersetzung ermöglichte es den Schüler:innen, den Opfern ein Gesicht, einen Namen und eine Geschichte zu geben. Durch die Bearbeitung dieser individuellen Schicksale entstand ein tiefes Mitgefühl – und auch Wut über die Ungerechtigkeit, die diesen Menschen widerfuhr. Die Plakate wurden ein emotionales Gedenken an das Leiden, das durch die menschenverachtende Ideologie der Nationalsozialisten verursacht wurde.

 

Für unsere Schüler:innen war dieser Ausflug eine Lektion über Geschichte und ein Appell an ihre Menschlichkeit und ihre Werte als künftige Pflegende. Die Opfer von Pirna-Sonnenstein erinnern uns daran, wie wertvoll jedes Menschenleben ist – unabhängig von Beeinträchtigungen oder vermeintlicher „Nützlichkeit“. Die Auszubildenden haben erkannt, wie wichtig es ist, Empathie und Respekt in ihrem zukünftigen Beruf zu bewahren, und dass Selbstfürsorge auch bedeutet, diese Werte immer wieder zu stärken.

 

Wir sind stolz auf die kreativen und bewegenden Arbeiten unserer Schüler:innen, die durch diesen Tag nicht nur ihr Fachwissen erweiterten, sondern auch eine tiefe Verbundenheit mit den Grundwerten ihres Berufes spürten. Und Natürlich danken wir auch der Gedenkstädte Pirna-Sonnenstein für den beeindruckenden Tag und den freundlichen Empfang in diesen historischen Räumen.

 

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